Haltestelle „UN Campus“ Bonn

Gestaltung UN Campus

Haltestelle "UN Campus"

Als zweites Arts meets Biodiversity-Projekt der Initiative InUrFaCE wurde im Herbst 2024 die Haltestelle UN Campus im Auftrag von go.Rheinland und der Deutschen Bahn (um)gestaltet. In die abstrakte Bemalung wurden in Deutschland vorkommende Insektenarten, die von Lichtverschmutzung an Bahnhöfen betroffen sind, stark vergrößert mit abgebildet.

Lichtverschmutzung als Inspiration

Lichtverschmutzung entsteht, wenn künstliche Lichtquellen die natürliche Dunkelheit der Nacht stören. Insekten sind besonders davon betroffen, weil viele Arten von Licht angezogen werden. Dies macht sie anfälliger für ihre Fressfeinde (z.B. Fledermäuse, Vögel), kann ihre Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme hemmen und führt durch das Kreisen am Licht bis zur vollkommenen Erschöpfung häufig auch zum Tod der Tiere. Das Forschungsprojekt BALIN („Insektenschutz an Bahnhöfen durch insektenfreundliche Beleuchtung“) untersucht die Auswirkungen der Lichtverschmutzung des Verkehrsträgers Schiene auf Insekten. Es wird von den Projektpartnern Museum Koenig (LIB), Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) und DB InfraGO AG gemeinsam bearbeitet.

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Projekt-Ermöglicher:

go.Rheinland und DB InfraGO

Im Jahr 2022 starteten go.Rheinland und die DB InfraGO AG  eine Graffitioffensive, in der Kunstgraffitis Farbe in immer mehr Bahnhöfe bringen. Neben dem Entfernen von sogenannten Tags oder lieblosen Schriftzügen werden Stationen im go.Rheinland-Gebiet mit Streetart verschönert.

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Projekt BALIN

Im Projekt BALIN (BAhnhöfe LIcht INsekten) werden die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Insekten an Bahnsteigen untersucht. Bahnsteige brauchen Beleuchtung, um Sicherheit und Orientierung zu gewährleisten. Im Projekt werden alternative Leuchten getestet um die Anziehung von Insekten zu reduzieren. Wenn die Umrüstung der Beleuchtung positive Ergebnisse zeigt, werden die Erkenntnisse in die Richtlinien der Deutschen Bahn einfließen. Das Konsortialprojekt (Museum Koenig (LIB), DZSF, DB InfraGo) wird gefördert durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt.

Die Künstler

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Wie bereits in der Maxstraße arbeiteten die beiden Künstler Kai „Semor“ Niederhausen und Roman „Jack Lack“ de Laporte gemeinsam an der Gestaltung. Immernoch inspiriert vom InUrFaCE- Workshop am Museum Koenig (LIB) und ausgestattet mit weiterem Input aus der Biodiversitätswissenschaft, bemalten sie die insgesamt fast 900 qm grossen Flächen der Haltestelle „UN Campus“.

Die Wissenschaftlerin

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Carmen Ludreschl

Carmen Ludreschl ist Biodiversitätsforscherin am Museum Koenig (LIB) Bonn. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie die Sogwirkung der nächtlichen Bahnsteigsbeleuchtung auf die Insektenvielfalt mit dem Ziel die Beeinträchtigung in Zukunft zu verringern.

„Mit meiner Forschung versuche ich mein Bestes, einen kleinen Teil zum Schutz und Erhalt unserer Umwelt beizutragen. Umso motivierender ist es, wenn die wissenschaftliche Arbeit durch Kunst für die Öffentlichkeit sichtbar wird und somit der Umweltschutz ins Gespräch gebracht werden kann. Vielleicht animiert es die ein oder andere Person zum Nachdenken und eventuell auch Mithelfen, damit aus vielen kleinen Teilen ein immer größer werdendes Puzzlestück für den Schutz unserer Natur entsteht.“

Beratend zur Seite stand dem Verein InUrFaCE auch wieder die LIB-Wissenschaftlerin Dr. Katharina Schmidt-Loske, die schon im InUrFaCE- Workshop am Museum Koenig (LIB) ihre Faszination und ihr Wissen mit den Künstler*innen geteilt hatte.

© 2024. InUrFaCE e.V.